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Stadtbadareal
Göttingen
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Plan 01
Plan 02
Plan 03
Plan 04
Architektonisches und städtebauliches Konzept:
Angaben zu städtebaulichen Zielvorstellungen und
zur städtebaulichen Einbindung. Erläuterung des architektonischen
Konzepts.
Das städtebauliche Konzept folgt den Vorgaben des B–Plan Entwurfes
die Ränder zu schließen und einen sich öffnenden Platz zur Alten Mühle
hin auszubilden. Eine Treppenanlage mit seitlich angelagerter Rampe
führt vom höheren Platzniveau 1,20 m auf das untere Niveau, von wo aus
das Gelände leicht zur neuen Brücke hin abfällt.
Die Architektur des südlich begrenzenden Wohnungsbaus ist in einzeln
erkennbare Häuser (2 – 3 Spänner) gegliedert und folgt dem
kleinteiligen Rhythmus der innerstädtischen Bebauung Göttingens.
Das Gebäude ist dem Wohnen vorbehalten, mit einem Gesundheitszentrum
im Erdgeschoss. Zur Alten Mühle hin ist das Gesundheitsberatungszentrum
mit einer „BioBar“ eineinhalb geschossig ausgebildet, um diesen
Platzrand auch im unteren Bereich zu beleben. Der ruhige Innenhof ist
als Gemeinschaftsfläche geplant, mit Zugängen von den Treppenhäusern
her. Gründächer und ein Garten auf dem eingeschossigen Bauteil tragen
zur Stadtökologie bei.
Die Fassade ist an die Materialität der Fachwerkhäuser in der Umgebung
angepasst: sandfarbener Putz mit Sandsteinsockel und einem
Staffelgeschoss mit holzfarbenen Holzfaser/ Kunststoffplatten, die sich
im Hofbereich über die gesamte Fassade erstrecken.
Das nördliche Baufeld ist als Geschäftshaus geplant. Die großvolumige
Bebauung der direkten Nachbarschaft prägt die Architektur des Gebäudes
in Maßstab und Proportion. Wichtig ist hier die Weiterführung des
Weges von der Innenstadt zum Waageplatz. Hierzu wird die vorhandene
Kaufhausarkade zweigeschossig weitergeführt und bildet abends, zusammen
mit der Straßenbeleuchtung, einen Lichtraum.
Auch die Obergeschosse sowie das Staffelgeschoss, beleben durch eine
hohe Transparenz und tragen besonders in den dunklen Monaten
wesentlich zur optischen Aufwertung des kleinen Platzes bei.
Hervorzuheben ist die zweigeschossige „Skylounge“ zum Wasser, der
Brücke und dem Waageplatz hin, die eine architektonische Geste zu
diesen atmosphärisch besonderen Stellen ist.
Entsprechend der Materialität besonderer Bauten in Göttingen, ist die
Geschäftshausfassade mit Sandsteinplatten verkleidet. Die
transparenten Fassadenteile sind in Alu–Glaspanelen vorgesehen, die
in der Architekturhaltung klassizistischen Fassaden entspricht.
In der Alten Mühle ist eine Gastronomie mit Außenbewirtschaftung gut
vorstellbar. Die Öffnungen in der Mauer sind bis zum Boden geführt
worden, damit die Gäste geschützt am Wasser sitzen können.
Das gesamte Gelände ist barrierefrei zugänglich.
Nutzungskonzept:
Angaben zu Nutzungs-Mix mit Flächenanteilen.
Die Nutzung der Neubebauung ist in einen südlichen Wohnungsbau (ges.
1578 qm, brutto) und einen nördlichen Geschäftshaus (ges. 2168 qm,
brutto) aufgeteilt. Beide Gebäude sind im Erdgeschoss mit Flächen für
Läden und Praxen mit ähnlichen Flächenangeboten versehen. (Wohnen-
1047 qm, Geschäftshaus- 865 qm)
Thematisch ist der Nutzungsvorschlag bestimmt durch Angebote für
Gesundheit, Fitness und Wellness.
Im Erdgeschoss des Wohnungsbaus befindet sich eine „Gesundheitsoase“
mit Gesundheitsberatung, BioBar, einer Apotheke an der Ecke und Arzt-
sowie Therapiepraxen. Hier sollen an diesem besonderen
stadtlandschaftlichem Ort Informationen und Angebote zur
Gesundheitserhaltung gemacht und betreut werden.
Der Platz wird weiterhin belebt durch die Nutzung im Erdgeschoss des
gegenüberliegenden Geschäftsgebäudes. Auch hier folgt das
Nutzungskonzept gesundheitsbewahrenden und -fördernden Aspekten:
Im Erdgeschoss liegt ein Bistro (Blick zum Wasser) und Küchenladen (mit
Angebot zum Selbstkochen) sowie „Lifestyle“- Läden z. B. Trekking,
Fitness und Wellness für den gezielten Besuch.
In den Obergeschossen sind im Wohnungsbau großzügige 2 – 3
Zimmerwohnungen (je 40%), und 1- und 4- Zimmer Wohnungen (je 10%)
vorgesehen.
Im Geschäftshaus sind je Obergeschoss, zwei mittlere Büroeinheiten
(zusammenlegbar) geplant.
Die Gebäude sind barrierefrei, auch von der Tiefgarage her,
zugänglich.
Erschließungskonzept:
Angaben zum Stellplatzkonzept unterirdisch ggf.
oberirdisch und der anteiligen Stellplatzverteilung sowie zur inneren
und äußeren Erschließung.
Die notwendigen Einstellplätze sind gesamt in einer Tiefgarage
untergebracht. Diese kann in zwei Teile gegliedert werden, ein Teil,
unter dem Geschäftshaus, kann mit der vorhandenen Parkpalette
verbunden werden und ist somit abtrennbar von dem Tiefgaragenteil
unter dem Wohngebäude.
Die Einstellplätze der Wohnungen sind barrierefrei aus dem zugehörigen
Abschnitt der Tiefgarage zu erreichen
Von hier aus führt die Ein- und Ausfahrt in die Straße „Stumpfebiel“.
Diese Entscheidung schont die Uferpromenade am Leinekanal.
Bei Zusammenlegung der Tiefgarage kann wahlweise die gemeinsame
Zufahrt über die vorhandene Parkpalette oder die Ausfahrt „Stumpfebiel“
erfolgen.
Freiflächenkonzept:
Angaben zur Freiraumgestaltung.
Die Verknüpfung der westlichen Uferseite des Leinekanals (Waageplatz)
mit der Weender Straße und der Fußgängerzone wird durch eine
einheitliche Materialwahl Natursteinplatten bzw. Pflaster betont.
Der Belag changiert in sanften beige-ocker-hellbraun Farbtönen und
vermittelt einen angenehmen warmen Charakter.
Gleichzeitig wird das Areal durch Topographiesprünge und
unterschiedliche Plattenformate bzw. Verlegemuster zoniert. Dieses
unterstreicht die Raumfolge von der Straße Stumpfebiel mit Verknüpfung
zur Weender Straße, Mühlenplatz und Waageplatz und die verschiedenen
Atmosphären der Orte.
Ein Läufer aus großformatigen Platten stellt die direkte Verbindung
über den Leinekanal hinweg bis zum Waageplatz her. Entsprechend ist
auch die Brücke über den Leinekanal mit großformatigen
Natursteinplatten belegt, die in eine Stahlkonstruktion eingelegt
sind.
Der Stadtplatz erhält einen urbanen Charakter. Auf dem erhöhten
Plateau zwischen den Gebäuden sind die Natursteinplatten orthogonal zu
den Gebäudekanten verlegt.
Der Platz ist durch ein Wechselspiel zwischen der öffentlichen
nördlichen und der privaten südlichen Platzkante gekennzeichnet. Diese
beiden Bereiche werden mit mehrstämmigen, schirmartigen Blütenbäumen
(z. B. Amelanchier oder Zierkirschen) gegliedert. Sie sind in 40 cm
erhöhte Pflanzflächen gepflanzt, die mit einem Bankring umgeben sind.
Die unterschnittenen Sitzflächen sind nachts von unten angestrahlt und
lassen sie schwebend erscheinen. Nachts wird diese Gliederung durch
eine, der nördlichen Platzseite zugewandten Beleuchtung, angenehm
unterstützt. Die Beleuchtung wird durch Mastleuchten erreicht deren
Positionierung die Geometrie der Raumsequenzen unterstreichen.
Eine großzügige Treppe verbindet den Stadtplatz mit dem Mühlenplatz.
Das Erreichen dieses Areals wird auch über eine leicht befahrbare,
barrierefreie Rampe, angegliedert an das nördliche Gebäude,
ermöglicht.
Der Belag an der Uferpromenade und auf dem Mühlenplatz besteht aus
einem gut begeh- und befahrbaren Kleinsteinpflaster, das diesen
Bereichen eine eigene, in Korrespondenz zum Fachwerkhaus „Große Mühle“
stehende Atmosphäre gibt. Diese wird auf dem Mühlenplatz durch den
Erhalt der vorhandenen Mauer, die mit Öffnungen bis zum Wasser
versehen wird und durch eine malerische Linde unterstützt. Das
Ensemble aus Fachwerkhaus, Mauer zum Wasser und Solitärbaum verleiht
diesem Platz einen eigenständigen Charakter und Charme. So findet auch
auf dem Mühlenplatz ein großer und attraktiver Bereich für
Außengastronomie Platz. Dieser ist durch drei Stufen abgesenkt und
hebt sich dezent von der Umgebung ab.
Auch an der Promenade gibt es unter der vorhandenen und ergänzten
Baumreihe, solche geschützten Bereiche.
Die Promenade und der Mühlenplatz werden somit zu kontemplativen
Bereichen des Aufenthalts, der Ruhe, des Genießens und Entspannens
direkt am Wasser.
An der Promenade und am Mühlenplatz werden darüber hinaus in
zurückhaltender Weise Fahrradstellplätze angeboten.
So wird deutlich, dass auf dem Mühlenplatz, entlang der Promenade und
auf dem Plateau zwischen den Gebäuden bewusst eine zurückgehaltene
Gestaltung gewählt ist, die Gelegenheit für Aufenthalt und Entspannung
bieten soll.
Die Gestaltung der Innenhöfe und Dachgärten folgt einem einheitlichen
Gestaltungskanon.
Die den Wohnungen bzw. im Norden den Büros zugeordnete Dachterrasse
auf der Plus 1-Ebene ist mit Streifen aus Hecken und Gräsern
durchzogen, die den Besuchern Raum für
eine kurze Auszeit oder intime Besprechungen im Freien geben.
Im südlichen Innenhof ist zusätzlich ein Wasserbecken installiert mit
einem Birken- oder Bambushain im Hintergrund. Dieser grüne Innenhof
bietet einen spannenden Ausblick und Nutzungsmöglichkeiten für die
Kunden und Mitarbeiter der Läden im Erdgeschoss und bietet darüber
hinaus den Bewohnern angrenzenden Gebäudes eine interessante Kulisse
und einen angenehmen Ort des Rückzugs.
Die Dachbegrünung der Gebäude erfolgt, wie die Heckenpflanzungen, in
einem streifenartigen Muster. Die aneinandergrenzenden Pflanzstreifen,
aus unterschiedlichen Pflanzenarten mit einem verschiedenen Habitus,
ermöglichen einen abwechslungsreichen und anregenden Ausblick auf die
Dachlandschaft der Gebäude. Gleichzeitig schützen sie, wie ein
luftiger Rahmen die angrenzenden Dachterrassen.
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