
|




 |
Kennzahl: |
16 10 73 |
Idee / Konzept: |
Das Konzept beruht auf der Idee, Natur und Stadt an der Mindener
Strasse sichtbar werden zu lassen und hierzu die
Landschaftsaue der Werre nördlich der Mindener Strasse
erlebbar zu machen. Sie steht in Kontrast zu der Stadtkante
an der gegenüberliegenden Südseite. Hier weisen baulich
ausgeprägte, neue Stadteingänge auf Zugänge in den historischen
Teil Oeynhausens hin. Einen der städtebaulich wichtigen
Verknüpfungspunkte von Oeynhausen Nord und - Süd, markiert das
Neue Rathaus mit dem gegenüberliegenden neuen
Kur-Entertainment-Haus.
|
Städtebauliche Gliederung: |
Die Hervorhebungen und das
Sichtbarmachen der landschaftlichen Qualitäten des Ortes, die
Nachverdichtung des südlichen Wettbewerbgebietes sowie die
Markierung der neuen Stadteingänge bilden die Determinanten des
Entwurfes.
Für die Mindener Strasse wird hierbei eine autobezogene, baulich
großmaßstäbliche Nordseite mit Durchblicken auf den Naturraum
entwickelt und eine kleinteiligere südliche Stadtkante.
Das Konzept folgt der Idee des klassischen Städtebaus, mit
markanten Torsituationen, Blickbeziehungen in die Landschaft und
einer Nachverdichtung räumlich schwacher Bereiche.
Modern und zeitgemäß ist die Nutzungszuordnung. Hierbei werden
Bebauungsformen angeboten, die flexibel wachsen können und
verschiedenartig nutzbar sind, z.B. die Wohn- und Gewerbelofts,
organisiert als multifunktionale Gebäudetypen.
Die Baustruktur orientiert sich in Größe und Proportion an
konventionellen und wirtschaftlich vertretbaren Größen. Als
Besonderheit ist hervorzuheben, dass diese Grundeinheiten in
Einzelbaukörper, Zeilen oder Höfe gegliedert werden können.
Am Rand der „Stadtkante“, an der Mindener Strasse, markieren
jeweils zwei Torhäuser die Eingänge zu den Verbindungsstrassen
mit dem historischen Stadtteil.
Die städtebauliche Verknüpfung von alter und neuer Bebauung
erfolgt auch über die Verlängerung der Wege- und Straßenführung
der historischen Stadtstruktur über die Mindener Strasse hinweg.
Am Endpunkt der neuen Wege sind an der Werre neue
Aussichtspunkte, Pavillons oder ein Cafe angeordnet.
|
Nutzungsstruktur: |
Nördlich der Mindener Strasse sind öffentliche Nutzungen wie das
Rathaus und das Kur-Entertainment-Haus vorgesehen, die die
vorhandene Nutzungsstruktur weiterentwickeln und die wichtigen
Verbindungsorte markieren. Zwei neue Wohnhöfe komplettieren mit
einer städtebaulichen Großform die nördliche Bebauung.
Das Baudenkmal: Autohaus, am Eingangspunkt zum „historischen
Oeynhausen“, wäre als Ort für kulturelle Veranstaltungen ein
weiterer öffentlichkeitsorientierter Anziehungspunkt.
Innerhalb des südlichen Planungsgebietes werden multifunktionale
Gebäudetypen zur Nachverdichtung vorgeschlagen.
|
Räumliches Konzept: |
Das räumliche Konzept beruht auf der Vorstellung von klar
definierten städtebaulichen Bereichen, klaren Straßenkanten und
markanten Eingangssituationen, gestützt von der klassischen
Anordnung einzelner und doppelter Baumreihen.
An der Südseite der Mindener Strasse, vor den Läden und
Geschäften liegt eine Allee mit einer doppelten Baumreihe mit
Abstand zu den besonnten Hausvorbereichen. Die Nordseite erhält
analog zu der vorhandenen Struktur großmaßstäbliche, locker
durchgrünte Gebäudekomplexe.
Die Verknüpfung zum historischen Oeynhausen erfolgt über
strukturierende Baumalleen.
|
Landschaftliche
Gliederung: |
Ziel der freiraumplanerischen Überlegungen ist es, die
Landschaftsaue der Werre mit der Innenstadt Bad Oeynhausens zu
verbinden. So wird nicht nur der Grünraum in der Stadt
wahrnehmbar, es wird auch eine attraktive Naherholungsverbindung
bis in den Weserraum hergestellt.
Das Gesamtkonzept beruht auf der Stärkung des vorhandenen
Landschaftsbildes. Ökologisch wertvolle Uferbereiche und
vorhandene Grünstrukturen bestimmen die Lage der Freiräume und
definieren die Freiraumsituationen.
In Anbindung an die Naherholungsgebiete Werreauenpark und
Sielpark nimmt ein linearer Park die Charakteristik der
Flusslandschaft auf und vereint die vorhandenen übergeordneten
Grün- und Landschaftselemente zu einem differenzierten
Grünkonzept. Die besondere Atmosphäre an diesem Ort wird
bestimmt durch die Integration des vorhandenen Baumbestandes.
Mittels Wege auf verschiedenen Höhen der Uferböschung sind die
natürlichen Merkmale dieses Landschaftsraums erlebbar: Ein
Sommerweg verläuft fast auf der Höhe des Wasserspiegels. Bei
Hochwasser ist er nicht begehbar, in trockenen Zeiten lässt sich
hier die Werre aus großer Nähe genießen.
Der bestehende Uferweg auf halber Geländehöhe ermöglicht einen
Ausblick auf das Leben am (und auf) dem Fluss, während ein
Gartenweg auf der Höhe der Wohnhöfe diese mit dem Grünzug
verbindet. Über Stufen angebunden führen Aussichtsstege in den
Niederungsbereich. Hier kann man die Aussicht in die
Werrelandschaft genießen, bis hin zum Wiehengebirge, das sich am
Horizont abzeichnet.
|
Nördliche Bebauung: |
Das neue Rathaus an der Kaiserstrasse bildet mit einem neuen
Entertainment - Center ein Tor und den Brückenkopf zwischen den
Stadtteilen. Baulich tritt das Rathaus in Verbindung mit der
Markthalle in Erscheinung, ein Angebot das auch in Kombination
mit der Stadtteilbibliothek, dem Ratskeller und dem Café das
Gebäude vielfältig nutzbar macht.
Die zwei neuen, exklusive Wohnhöfe nördlich der Mindener Strasse
ergänzen, ideal gelegen, das innerstädtische Wohnungsangebot.
Sie sind durch Torhäuser vor Lärm geschützt, gut besonnt und
liegen zur Werre hin offen. Die 2 – 3-geschossige
Bebauungsstruktur im rückwärtigen Teil ermöglicht eine
Bebauungsstruktur mit Reihenhäusern und Einliegerwohnungen. In
den vorderen, viergeschossigen Durchfahrts-häusern, sind
Apartments über Büros und kleinen Läden vorgesehen.
Der Verkehr wir in Stichstrassen zu den Wohnungen geführt.
|
Südliche Bebauung: |
Die Torhäuser ergänzen die vorhandene Bebauung südlich der
Mindener Strasse und markieren die Eingänge zur historischen
Stadt. Sie sollen transparent ausgeführt werden mit einem hohen,
farbigen Lichtanteil, um besonders in der dunklen Tages- und
Jahreshälfte prägnant in Erscheinung zu treten. Als Pendant dazu
sind in den Durchgangs- und Tunnelbereichen Läden / Vitrinen
angeordnet, die eine ähnliche Erscheinung im transparenten
Charakter und in der Lichtfarbe erhalten.
Den Beginn der Neubebauung an der Breitenbachstrasse bildet das,
zum Teil unter Denkmalschutz stehende Gebäude des Autohauses
Furken. Hier, am Verknüpfungspunkt zum Haupteingang in die
„Altstadt“ könnte ein neues Kulturzentrum entstehen.
Die Wohn- und Gewerbelofts sind als multifunktionalen
Gebäudetypen geplant und bilden die Grundelemente der
Neubebauung. Als Büro- und Wohngebäude oder in Kombination mit
kleinen Gewerbebetrieben (zwischengespannte Hallen) stärken sie
die Raumkanten und organisieren die Parzellen neu.
|
Gewässer: |
Alles anfallende Niederschlagswasser (Dachflächen, Wege,
Wohnstraßen) wird offen geführt. In Rasenmulden wird das Wasser
linear versickert und / oder in die angrenzenden Wasserzüge
geleitet (temporäre Wasserzüge).
|
Verkehr: |
Die Haupterschließung des nachverdichteten südlichen Gebietes
erfolgt über die Breitenbachstrasse in Ost – Westrichtung.
Hierbei gibt es eine neue Fahrverbindung zum Alten Rehmer Weg.
Vom Alten Rehmer Weg führt auch eine neue Stichstrasse auf die
Mindener Strasse zum Eingang des Werre Parks.
Die vorhandenen Rad - und Fußwegverbindungen aus und in die
Umgebung sind in das Gesamtkonzept integriert und werden durch
die Höfe parallel und ungestört von den Strassen geführt. Der
ruhende Verkehr ist den einzelnen Nutzungseinheiten zugeordnet.
|
|